Eine Elektrifizierung erlaubt oft wesentlich grössere Geschwindigkeiten und höhere Zugsdichten. Moderne Elektrolokomotiven können heute problemlos 160 km/h und mehr fahren, sofern die Strecke dafür trassiert ist, von Hochgeschwindigkeitszügen ganz zu schweigen. Gewisse E-Loks erreichen Leistungen von bis zu 10'000PS. Allerdings ist jede Verstromung (ein etwas veralteter Begriff für Elektrifizierung) sehr teuer. Oft muss dazu der Oberbau angepasst werden: Übergänge, Bahnsteigdächer etc. erhöht, Schienen in Tunnels tiefer gelegt werden usw. Für solche Arbeiten kommt vielfach erschwerend hinzu, dass sie bei laufendem Betrieb z.B. in den Nachtstunden oder Betriebspausen stattfinden müssen. Die Fahrleitung selbst - von Bahnpassagieren oft gar nicht wahrgenommen - ist ein vielteiliges und aufwändiges Gebilde und auch Konstruktion und Betrieb brauchen mehr Know-how als man erwartet. Dieses Wissen musste man sich erst aneignen und in der Praxis weiterentwickeln, wozu u.a. der Grossversuch auf der Höllental- und Dreiseenbahn gemacht wurde. Bahn und Industrie konnten so wertvolle Informationen gewinnen, die noch heute von Bedeutung sind.
 

Im einzelnen wurden in Südbaden bis heute folgende Strecken elektrifiziert (Auswahl):

Wiesentalbahn Basel - Schopfheim - Zell 1913
Wehratalbahn Schopfheim - Säckingen 1913, Fahrleitung ist heute fast überall abgebaut
Höllentalbahn Freiburg - Neustadt 1936 (50 Hz bis 1960)
Dreiseenbahn Titisee - Seebrugg 1936 (50 Hz bis 1960)
Badische Hauptbahn (Karlsruhe-) Freiburg - Basel 1956

Daneben in Baden
Schwarzwaldbahn (1975)
Singen - Villingen
Singen - Schaffhausen (1998)

Die allermeisten Strecken in Deutschland, über denen heute der Fahrdraht hängt, sind Hauptstrecken (dort lohnt sich die Elektrifizierung besonders) und wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg elektrifiziert. Umso mehr erstaunen die frühen Elektrifizierungsbestrebungen in Südbaden, auch auf Nebenbahnen. 
 

Email: webmaster@suedbadenbahn.de

Aufnahmen vom Bf Seebrugg, Oktober 2002



 
 
 

Die Fahrleitungsmasten im Bf Säckingen sind heute ohne Nutzung und erinnern an die einst elektrifizierte Bahn durchs Wehratal, Januar 1999


 



 

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