Über die Zeit, d.h. besonders im Verlauf der zweiten Hälfte
des 19. Jahrunderts und in den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts
entstanden in den verschiedenen Regionen Südbadens immer wieder Initiativen,
welche den Bau von Eisenbahnlinien zwecks besserer Anbindung der betroffenen
Gebiete an das Schienennetz forderten. Einige der schliesslich tatsächlich
ausgeführten Strecken werden auf diesen Internetseiten gesondert dargestellt.
Der Schienenanschluss war damals von ähnlicher strukturpolitischer
Bedeutung wie heute ein Autobahn- oder Schnellstrassenanschluss, wenn auch
die Eisenbahn in jüngster Zeit wieder an Bedeutung gewonnen hat.
Die Lokalpolitiker erhofften sich Stimmen, die Bürger wirtschaftlichen Aufschwung durch den Bau von Eisenbahnstrecken. Eine Auswahl an solchen Projekten für Südbaden soll hier vorgestellt werden. Eine vollständige Auflistung ist in diesem Rahmen nicht möglich. In diesem Zusammenhang sei auf das Literaturverzeichnis verwiesen. Unter einer geplanten Strecke gab es bisweilen mehrere Varianten. Email:
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Dreiseenbahn/Hotzenwaldbahn Titisee - Seebrugg (1926 fertiggestellt) - St. Blasien - Säckingen Abzweig Schmalspurbahn Abzweig nach Göhrwil
Die geplante, sogenannte Hotzenwaldbahn ist in jedem Fall bemerkenswert.
Dies war die projektierte Eisenbahnlinie in der Relation Säckingen
bzw. Waldshut - St.Blasien. St. Blasien erhielt im Zuge des Baus der Dreiseenbahn
tatsächlich einen Bahnhof, jedoch erreichte der Bahnbau die Stadt
zu keinem Zeitpunkt! Um die beträchtlichen Höhenunterschiede
zu überwinden sah man im Hotzenwaldbahnprojekt maximale Steigungen
von 22,5 Promille sowie hinter Säckingen im Verlauf drei aufeinanderfolgende
S-Kurven vor.
links: Streckenplan der projektierten Hotzenwaldbahn; sie wurde nie
ausgeführt.
Oberlauchringen - Weizen (1876 fertiggestellt) - Achdorf - Donaueschingen (1890 fertiggestellt: Weizen - Blumberg - Hintschingen) Aufgrund geologischer Unzulänglichkeiten, die sich bereits beim
Bau nach Weizen bemerkbar machten, wurde das ursprüngliche Projekt
ab hier nicht mehr fortgeführt. Die 1890 eröffnete Strategische
Umgehungsbahn verlief statt in Nord-Süd-Richtung mehr in östlicher
Richtung und band so das badische Oberland und Südbayern für
Truppenverschiebungen ins Elsass an. Für das Militär stellten
die geologischen Herausforderungen - im Gegensatz zur aus zivilen Beweggründen
geplanten Donaueschingerbahn kein Ausführungshindernis dar; die Umgehungsbahn
wurde denn auch ohne jegliche Rücksicht auf Kosten und Rentabilität
erstellt.
Donaueschingen - Blumberg - Schaffhausen (verschiedene Trassierungsvarianten).
Da Baden seit jeher Waldshut als Grenzübergang Schaffhausen (und anfangs
sogar Basel) vorzog, wurde eine Randenbahn - obwohl wirtschaftlich durchaus
vernünftig - nie gebaut. Baden wollte die Züge so lange als möglich
auf seinem Gebiet haben, um sich so grössere Einnahmen zu sichern.
Der erste Rheinübergang
entstand denn auch 1859 in Waldshut (-Koblenz).
Kappel (- Saig) - Lenzkirch - Bonndorf (1907 fertiggestellt) - Stühlingen
(Variante: Weizen) - Schaffhausen
Zwischen Schleitheim und Schaffhausen verkehrte einst (bis 1964) die
Überlandstrassenbahn.
Eine Verbindung zwischen Schleitheim (Schweiz) und Stühlingen (Deutschland)
war geplant aber nie ausgeführt worden.
Weiterführende Literatur:
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