Die Stationsgebäude der Dreiseenbahn wurden - entsprechend der touristischen Bedeutung der Bahn - im Stil traditionellen Schwarzwaldhäusern nachgeahmt und weisen deshalb oft tiefgezogene Dächer auf. Nach erfolgter "Verstromung" (Elektrifizierung) nahm die Deutsche Reichsbahn ab dem Jahr 1936 hier ihren Grossversuch mit elektrischer Traktion auf (mit vier Versuchslokomotiven, wobei Strom aus dem Landesnetz mit 50 Hz verwendet wurde). Dennoch waren bis 1960 auch Dampfloks eingesetzt (BR 75.1-3, 50, 85 u.a.). Heute fahren zumeist Doppelstockzüge mit je einer Lokomotive der Baureihe 143 an jedem Ende. In den achtziger Jahren gehörte die Dreiseenbahn zu jenen Abschnitten im Streckennetz, auf welchen die Bundesbahn die ersten Versuche mit Funkleitbetrieb unternahm. Hierbei wird der Betrieb von einer einzigen Zentrale aus (Titisee) ferngesteuert. Die Strecke eignete sich dazu besonders gut, da sie nicht allzu lange ist (19 Kilometer), keine niveaugleichen Übergänge aufweist und extreme klimatische Anforderungen bietet. Bis zum Ende des Jahres 2002 verkehrte ein langer Interregio-Zuglauf quer durch Deutschland bis in die Ferienregion Hochschwarzwald nach Seebrugg. Leider ist dieser Zug eingestellt worden, so muss heute jeder, der über die Dreiseenbahn will, in Freiburg oder Titisee umsteigen. Der heute gebräuchliche Name "Dreiseenbahn" leitet sich aus dem Umstand ab, dass die Bahn an drei verschiedenen grösseren und kleineren Seen entlangfährt: Titisee, Wingfällweiher und Schluchsee. Weiterführende Literatur:
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Die Aufnahmen und Bildlegenden dieser Seite entstanden im Oktober 2002.
links: Bf Titisee, Strassenseite. Das alte Bahnhofsgebäude stand
früher auf der anderen Seite der Gleise, neben dem Güterschuppen.
rechts: Bahnsteigbereich des Bahnhofs Titisee
Der Bahnhof Feldberg-Bärental. Beachtenswert besonders der Uhrenturm. Die Station liegt am Fuss der höchsten Erhebung des Hochschwarzwaldes, dem Feldberg.
links: Im Bf Feldberg-Bärental: Der Zug links ist abfahrbereit
und wartet bis der eben einfahrende Gegenzug (unterwegs nach Seebrugg)
das Streckengleis freigibt.
rechts: Diese Signale gibt es nicht an jeder Strecke: sie regeln
den Einsatz des Schneeräumers.
links: Diesen Stationsnamen gibt es wirklich...
rechts: ein schöner Ausblick auf den Schluchsee bietet sich
unterhalb des Bf Aha. Die Bahn verläuft in diesem Teil weiter unten
in der Nähe des Ufers und erinnert etwas an die legendäre Circum-Baikal
Linie...
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Zuglaufschild des Interregio "Höllental" - der lange Interregio-Zuglauf der DB AG quer durch Deutschland war bis Ende 2002 die letzte Erinnerung an die Touropazüge der 50er Jahre in den Schwarzwald
links: Eingezwängt zwischen Stützmauer und Bahnhofsgebäude
steht der Zug mit Doppelstockwagen im Endbahnhof der Strecke, Seebrugg.
Es gibt deshalb nur ein Bahnsteiggleis. Auf dem Foto nicht sichtbar schliessen
sich nach hinten noch verhältnismässig umfangreiche Gleisanlagen
an. Die Betriebsführung ist gegenüber früher wesentlich
vereinfacht, da die Lokomotiven nicht mehr umgesetzt werden müssen.
rechts: Hier enden die letzten Meter Gleis, denn nach
St. Blasien wurde nie weitergebaut. Am rechten Bildrand sind noch die
ehemaligen Biertransportwagen der Firma Rothaus zu erkennen, die heute
als Blickfang dienen. Bis zur Eröffnung der Dreiseenbahn wickelte
die Badische Staatsbrauerei Rothaus ihre Transporte u.a. über die
Nachbarlinie Bonndorf
- Kappel-Gutachbrücke ab.
Die obigen Aufnahmen mögen darüber hinwegtäuschen,
doch auf den Höhen des Schwarzwaldes können im Winter bisweilen
beachtliche Schneemassen liegen. Aus diesem Grund werden bis heute Schneeschleudern
vorgehalten. Die Aufnahme zeigt eine Henschel-Dampfschneeschleuder der
Einheitsbauart, wie sie früher eingesetzt wurden (hier ein museal
aufgearbeitetes Exemplar im Gelände des ehemaligen AW Offenburg).
Da die Konstruktion nicht selbstfahrend war, musste eine Lokomotive schieben
(üblicherweise BR
85). Die vorne sichtbare Pufferbohle konnte bei Räumfahrten abgenommen
werden. Das abgebildete Exemplar kann heute im Eisenbahnmuseum
Neustadt (Weinstrasse) besichtigt werden.
Aufnahme mit freundlicher Genehmigung von J. Künstler